Bärte sind wieder in Mode. Und mit steigender Beliebtheit gibt es immer mehr Bartpflege Produkte auf dem Markt, unter anderem eine riesige Auswahl an Bartölen. Um den Überblick zu behalten, wollen wir zunächst einmal die Bestandteile von Bartölen erklären und für welchen Bart- und Hauttyp sich das Öl eignet. Mit der Masse an neuen Produkten sind leider auch viele Bartöle im Handel verfügbar, die nicht zwingend aus den besten Inhaltsstoffe bestehen oder eine Mischung aufweisen, die nicht die bestmöglichen Pflegeeigenschaften besitzt.
Zu den im Handel erhältlichen Bartölen kommen wir gleich, lasst uns zunächst über die Zutaten der fertigen Öle sprechen. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Ölen: Basisöle und Essenzen. Basis- oder Trägeröle werden in höheren Anteilen in der fertigen Bartöl-Mischung verwendet und besitzen vor allem pflegende Eigenschaften. Essenzen und Ätherische Öle sind in kleinen Mengenanteilen in der fertigen Ölmischung enthalten und haben teils pflegende, konservierende oder medizinische Eigenschaften. Ätherische Öle dienen auch dazu, das fertige Öl wunderbar duften zu lassen, da die meisten Basisöle wenig bis gar keinen Duft haben.
Hier findet ihr eine Auflistung aller möglicher Arten von Ölen, warum sie in das Bartöl gemischt werden können und wie sie verwendet werden sollen. Wir fangen an mit den Basisölen:
Gleich zu beginn das wichtigste Bartöl - das Jojoba-Öl (sprich “ho-ho-ba”). Es ist den hauteigenen Ölen am ähnlichsten (wenn man sich nicht gerade mit Walöl oder Walrat einschmieren will).
Es wird gewonnen aus den olivengroßen Samen vom Jojoba-Strauch. Chemisch betrachtet handelt sich sich dabei garnicht um Öl, sondern um flüssiges Wachs. Warum ist das wichtig? Es schützt schützt Haut und Haare vor der Austrocknung, ohne einen fettigen Film auf der Haut und den Haaren zu hinterlassen. Darüber hinaus riecht es neutral, ist leicht enzündungshemmend und hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor von 4. Quasi das Schweizer Taschenmesser unter den Bartölen.
Der Preis liegt bei ca. 10 Euro für 100ml in Bio-Qualität, es ist also verhältnismäßig günstig für die vielen guten Eigenschaften und eignet sich für alle Hauttypen, trocken, normal und fettig.
Im Gegensatz zu Jojobaöl ist Mandelöl wirklich ein Öl. Es zieht tiefer in die Hornschicht der Haut und dadurch auch in Haare ein als die meisten anderen Öle und macht diese dadurch sehr geschmeidig. Es eignet sich insbesondere für trockene Haut, bei bereits fettiger Haut muss man aufpassen, dass diese nicht zu speckig wirkt nach der Anwendung. Der Bart soll ja schließlich gepflegt aussehen und nicht so, als hätte man zu tief in die Friteuse geschaut. Es enthält viele Vitamine, unter anderem A, B1, B2, B6 und E. Letzteres hilft auch Ekzemen vorzubeugen und sorgt für eine gesunde Haarwurzel der Barthaare.
Eine 100ml Flasche Mandelöl kostet nur ca. 5 Euro. Damit ist Mandelöl ein sehr günstiges aber wertvolles Basisöl für Bartöl.
Arganöl hat ähnliche Eigenschaften wie Mandelöl und kommt vorwiegend aus Marokko. Es wird gerade in der Kosmetikindustrie wegen der guten kosmetischen und medizinischen Eigenschaften sehr stark beworben. Es gibt geradezu einen Arganöl-Hype, so dass sogar die marrokanische Regierung die Produktion steigern will. Bei aller Kritik an der Vermarktung, Arganöl hat einen bemerkenswert hohen Anteil an Linolsäure. Linolsäure ist ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Haut und kann deswegen ohne Bedenken auch in großen Mengen angewendet werden. Sie hilft, Hautreizungen zu reduzieren und die Größe von Mitessern zu reduzieren. Auch die Barthaare werden durch das Arganöl weich und gepflegt.
Bei Amazon gibt es 125ml kaltgepresstes Bio Arganöl für ca. 25 Euro.